Die Gemeindeversammlung vom Dezember 2011 hat den Gemeinderat beauf¬tragt, ein neues Budget auszuarbeiten. Er hat dies in der knappen ihm zur Verfügung stehenden Zeit getan. Wunder kann er nicht vollbringen, obschon dies von ihm gefordert wird. Der Blick auf einige Kennzahlen aus der kantonalen Statistik zeigt, wie stark ihm die Hände gebunden sind:
1. 1996 – 1998 lag das verfügbare Einkommen der Gemeinde Zollikon nach den Zahlungen an den Finanzausgleich bei CHF 3’678 pro Kopf. Dies waren 145% des kantonalen Durchschnitts. 2008 – 2010 waren es noch 96.1%. Verglichen mit dem Durchschnitt der anderen Gemeinden des unteren Bezirksteils (Herrliberg, Erlenbach, Küsnacht und Zumikon) sind es nur noch 82%. Die Einkünfte sind unterdurchschnittlich geworden.
2. Der Kostenvergleich 2008 bis 2010 mit dem Durchschnitt der Gemeinden im unteren Bezirksteil zeigt, dass wir die zweitgünstigste Gemeinde sind. Wir liegen 2.9% unter dem Durchschnitt dieser Gemeinden.
3. Beim totalen Nettoaufwand pro Kopf zeigt die Entwicklung seit den 90er Jahren, dass wir uns im Gleichschritt mit den Bezirksgemeinden entwickeln.
4. Zollikon ist im ganzen Kanton Zürich die Gemeinde mit dem höchsten Anteil älterer Einwohner. Über 25% der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre alt. Knapp 9% sind älter als 80 Jahre. Im Bezirksvergleich sind wir bei den über 65-jährigen rund 30% über dem Durchschnitt, bei den über 80-jährigen sogar über 60%. Dies bringt höhere Kosten für die Gemeinde mit sich.
5. Im Jahr 2010 hatte Zollikon bereits eine Nettoschuld von CHF 474 pro Kopf. Der Durchschnitt im Bezirk hat ein Nettovermögen von knapp CHF 5000 pro Kopf. Von den 171 Zürcher Gemeinden sind nur 23 Gemeinden schlechter gestellt als Zollikon.
Diese unangenehmen Wahrheiten können nicht verdrängt werden. Auch wenn die Kosten laufend überprüft werden müssen: Vor allem die Ertragslage ist ungenügend. Das muss berücksichtigt werden. Mit einem Steuerfuss von 85% ist Zollikon noch immer unter den 10% steuergünstigsten Gemeinden des ganzen Kantons. Forum 5W Gemeindeverein
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